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trocken

Mallorca gehört zur Inselgruppe der Balearen und liegt im westlichen Mittelmeer. Zu dieser autonomen Gemeinschaft von rund 150 Inseln – die meisten davon klein und unbewohnt – gehören auch Menorca, Ibiza und Formentera. Mallorca heißt im Katalanischen „die Größere“, Menorca „die Kleinere“.

Weitgehend ideale Bedingungen

Die Insel, die rund 3.600 km2 umfasst, kann man klimatisch als Idealtypus einer Mittelmeerinsel bezeichnen, weshalb sie auch so beliebt als Ferieninsel ist. Die Sommer sind meist heiß und trocken, wobei monatlich meist etwa 10 l/m2 fallen. Die Winter sind mild mit ausreichenden Regenfällen, um die Böden zu sättigen. Frost gibt es nur sehr selten. Allerdings bekommt auch Mallorca den Klimawandel zu spüren und Stürme und Starkregenereignisse nehmen an Häufigkeit zu.

Lange Geschichte

Das Klima begünstigt den Weinbau schon seit langer Zeit. Man geht davon aus, dass bereits die Phönizier Reben nach Mallorca brachten. Die Römer schätzten den Wein der Insel und die Araber, die die Insel zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert beherrschten, verwendeten die Trauben zur Destillation und zur Herstellung von Rosinen. So gab es auch nach der christlichen Rückeroberung eine Menge an Weinbergen, die bis ins 19. Jahrhundert auf rund 23.000 Hektar angewachsen waren. Das ist eine Menge für eine vergleichsweise kleine Insel. Gerade im 19. Jahrhundert profitierte die Insel kurzzeitig davon, dass die Reblaus ihr Unwesen auf dem Festland, nicht aber auf den Inseln trieb. Doch schließlich erreichte sie die Insel im Jahr 1891 doch und der Weinbau kam dadurch fast vollständig und lange zum Erliegen. Es sollte bis in die 1970er und 1980er Jahre dauern, bis Visionäre wie beispielsweise Jaume Mesquida den Weinbau wieder vorantrieben. Sie taten das vor allem mit Bordelaiser Rebsorten, da diese Weine auf dem internationalen Markt deutlich besser zu verkaufen waren. Darin ähnelt Mallorca beispielsweise Sizilien, wo der Anbau ebenso lange daniederlag und sich mit Chardonnay, Merlot und Syrah erholte. Vergleichbar ist auch die langsame Hinwendung zu den autochthonen Rebsorten der Inseln. Hinzu kam der florierende Tourismus auf der Insel selbst, der die Nachfrage nach heimischen Gewächsen deutlich stärkte.

Plà i Llevant und Binissalem

Der Weinbau wurde insbesondere in den beiden Gebieten Binissalem, der Hauptstadt des Weines unterhalb des Höhenzuges Serra de Tramuntana, und in der östlichen Ebene" Plà i Llevant um Manacor und Felanitx vorangetrieben. Im Jahr 1991 erhielten diese Gebiete den Vino de la Tierra-Status und 2001 wurden sie zur Denominación de Origin befördert. Die Weinberge von Binissalem sind vor allem durch grauen und blauen Kalkmergel geprägt, Llevant hingegen durch weißen und vor allem roten Kalk und Lehm. Neben den D.O.s gibt es noch die beiden Landweinbereiche Mallorca und Serra de Tramuntana - Costa Nord.

Viele autochthone Rebsorten sind zu findenErst in den letzten zwei Jahrzehnten wurde deutlich, wie groß die Rebsortenvielfalt ist, die im Laufe der Jahrhunderte auf der Insel entstanden ist. Wahrscheinlich waren es vor der Reblauskatastrophe noch viel mehr, aber immerhin haben einige überlebt. Von den wichtigsten Sorten Mano Negro, Fogoneu, Callet (alle rot) und der Prensal blanc wusste man das schon länger. Doch hat man in letzter Zeit noch andere Rebsorten entdeckt, von denen es teilweise nur noch einzelne Stöcke gab. Dazu gehören zum Beispiel Viñater Negre, Viñater Blanc, Mancès de Tibus, Valent Blanc, Valent Negre, Mandó, Quigat, Argamussa, Giró Negre, Escursach, Pollença, Gorgolassa und Estepa de Gall. Fogoneu ist die am häufigsten angebaute einheimische Sorte in Plà i Llevant, während Manto Negro in Binissalem vorherrscht. Mittlerweile hat sich der Callet als feinste und eleganteste Sorte etabliert.

Internationale Sorten sind ebenfalls vertreten

Neben den heimischen Sorten finden sich sowohl französische Sorten wie Cabernet, Merlot, Petit Verdot, Syrah, Pinot Noir, Chardonnay und Viognier, als auch spanische Sorten. Dazu gehören die weiße Rebsorten Parellada und Macabeo oder rote Sorten wie Monastrell und Tempranillo. Zwei Besonderheiten sind zudem der Moscatel sowie der Malvasia de Banyabulfar. Dieser war früher weitläufig bekannt, wird aber erst seit etwa 1995 wieder aus den wenigen Stämmen, die noch existierten, vermehrt und auf den rekonstruierten Terrassenweinbergen in der Ortschaft Banyalbufar im Nordwesten der Insel angebaut. Der Malvasia de Banyalbufar gehört zur Familie des Malvasia di Sardegna und Malvasia di Lipari.

Haben sich die Weine der Insel über zwei Jahrzehnte hinweg im Wesentlichen an einem internationalen Stil ausgerichtet, konnten ab den 2000er Jahren immer mehr Winzerinnen und Winzer einen eigenen Stil herausbilden – meist mit der Hinwendung zu den lokal verwurzelten Rebsorten. Heute gibt es eine große Vielfalt an Weinen mit eher klassischen, holzbetonten Stilen, frischen, lebendigen Weinen und solchen, die den Natural Wines zugerechnet werden können.